Hallo ihr Lieben! Neben all den schönen Dingen im Leben, beschäftigen mich natürlich auch andere, weniger erfreuliche Gegebenheiten im Leben. Aktuell beschäftigt mich das Thema Kassenpatient/Privatpatient. Wer also keine Lust hat, so etwas zu lesen, bitte wegklicken :o)
Ich sage es wie es ist. Als Kassenpatient ist man heutzutage Mensch zweiter Klasse. Insbesondere in den letzten 1,5 Jahren ist mir das bewusst geworden. Seit 1,5 Jahre leide ich unter bestimmten Symptomen und bisher wurde die Ursache dafür nicht gefunden. Ich möchte nicht näher auf mein Befinden eingehen, da es hier nicht darum gehen soll. Es geht vielmehr um meine Erfahrungen als Kassenpatientin. Da wäre zunächst einmal das Vorsprechen beim Hausarzt. Dieser ist Kassenpatienten natürlich gewohnt, da der größte Teil der Bevölkerung, eben nicht das Glück hat, so viel zu verdienen, um sich Privatpatient nennen zu dürfen. Nein, wir müssen uns Kassenpatient "schimpfen" lassen. Ich selbst bin Studentin. Leider habe ich keine reichen Eltern oder Großeltern, die mir mein Studium und einen schicken Daimler unterm Hintern finanzieren. Leider bin ich schon 26 und muss meine Krankenkassenbeiträge selbst bezahlen, da Menschen über 25 in der Regel ja nicht mehr studieren, sondern bestenfalls schon beide Examen in der Tasche haben. Ein Student über 25 ist ja heutzutage totaaaal abwegig, daher kann derjenige nicht mehr familienversichert sein und soll gefälligst, nebst horrenden Studiengebühren, Fahrkarten, Unterkunft, Lernmaterialien, auch die Krankenkassen unterstützen.
Nun gut. Beim Hausarzt angekommen, wird man routinemäßig abgefertigt und in die überfüllten Wartezimmer geschickt, wo sich Bakterien und Viren die Hände reichen. Frischluft ade. So lange man dann warten muss, so schnell ist man auch wieder draußen mit dem Unterschied, dass man sich nun gut vorstellen kann, wie ein Fließband funktioniert, denn nicht anders läuft das hier ab.
Warten- rein- wie kann ich helfen?- blabla- brauchen sie ein Attest?- nein, brauch ich nicht- ja aber was denn sonst?- ehm, vielleicht richtig untersucht werden? Ärztliche Hilfe?- ehm achso ok dann überweise ich sie- wohin?- ja wohin wollen sie denn?- ehm ja bin ich hier der Arzt? Sie kennen nun meine Symptome- ehm ja wir nehmen erst mal Blut ab, machen sie draußen einen Termin- Aufwiedersehen- der nächste Bitte.
So geht das etwa im 6 Minuten Takt. 6 Minuten die man unserer Gesundheit widmet.
"Das muss reichen mein Güte! Schließlich bekommen wir pro Patient nur etwa 60€ pro Quartal bezahlt!"
Achja? Wieso zahle ich dann als Studentin ca 80€ im Monat? Arbeitende Menschen zahlen ja noch viel mehr im Monat, wohin fließt das ganze Geld? Man mag vermuten, dass einige sich die Taschen füllen und das auf Kosten unserer Gesundheit und der Staat schaut zu. Warum auch nicht. Frau Merkel und Co. haben genug andere, wichtigere Probleme. Warum sich um schreiende Ungerechtigkeiten kümmern, es müssen Steuersünder auf fragwürdigen Cds gefunden werden, damit dem Staat jaaaa nicht ein Cent an Steuern durch die Lappen geht! Zufälligerweise, gehört der größte Teil der arbeitenden Menschen zur Sparte Kassenpatient und wenn diese medizinisch nicht ausreichend gut versorgt werden, dann ist mit dem Arbeiten auch früher Schluß, als der Staat sich das wünscht und wer zahlt dann Steuern? Irgendwie ist die Gesundheit der Menschen doch wichtig oder? Ihr, die Reformliebhaber, die zunehmend alles kaputt und krumm reformieren. Was um Himmels Willen geht in euren Köpfen vor?
Aber ehrlich gesagt, frage ich mich, wie sich jemand in unsere Lage versetzen soll, wenn er selbst gar nicht betroffen ist. Wie soll sich jemand für uns einsetzen, der gar keinen Bezug zu unseren Problemen hat, sondern diese nur vom Hörensagen und Zahlen auf einem Papier kennt? Unser aktueller Bundesminister für Gesundheit hat selbst einen medizinischen Hintergrund (Dr. med) und müsste es eigentlich besser wissen. An der Gesundheit der Menschen zu sparen, ist in unserer heutigen, doch fortschrittlichen Gesellschaft, ein unglaubliches und erschreckendes Armutszeugnis der Politik. So viel dazu.
demnächst: Teil 2